Die Kunst, ein Egoist zu sein (J. Kirschner)
Der Gedanke allein, zu aller erst an sich zu denken, löst bei den meisten Menschen bereits Schuldgefühle aus.
Folgende Fakten:
1. Jeder ist sich selbst der Nächste. Vor allem jene, die vorgeben, sich für uns verantwortlich zu fühlen.
2. Alle versuchen ständig, andere für ihren Vorteil einzuspannen. Dazu gehören auch die Menschen, die uns besonders nahestehen.
3. Wer sich auf die Versprechungen seiner Mitmenschen verlässt, mach sich von ihnen abhängig.
4. Wer selbst nicht weiß, was er in seinem Leben wirklich erreichen will, wird niemals mit den Problemen fertig, die ihm das Leben täglich beschert.
5. Nichts wird einem geschenkt. Alles, was wir erreichen wollen, hat seinen Preis, den jeder selbst zahlen muss.
ANDERE haben uns gesagt, wir sollten keine Egoisten sein. Wie uns überhaupt ständig ANDERE zu motivieren versuchen, das zu tun, was SIE für richtig halten.
Jeder Mensch hat 2 Möglichkeiten, sein Glück zu finden: entweder ein Leben im „Schutz“ der Gemeinschaft (der Preis dafür ist ein hohes Maß an Abhängigkeit) Oder er führt das Leben, das er selbst führen möchte und tragt dafür die volle Verantwortung.
Daraus resultieren Widerstände in uns selbst:
1. Das Bestreben, die Verantwortung auf andere abzuwälzen.
2. Anderen mehr zu glauben, als uns selbst.
3. Die Heuchelei von Gefühlen aus Gefälligkeit.
4. Fehlende Bereitschaft, unser Glück zu verteidigen.
5. Unsere stärkste Kraft verkümmert: die Phantasie
6. Die Unfähigkeit, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden
Das große Handicap ist der Glaube an eine Welt, die es nicht gibt:
1. Denke nicht an Dich, nimm Rücksicht auf andere.
2. Wenn Du hilfst, wird Dir auch geholfen.
3. Im Interesse der Gemeinschaft musst Du Deine eigenen Interessen zurückstellen.
4. Alle für einen, einer für alle.
5. Sei immer für andere da, sie werden es Dir danken.
Dem gegenüber steht die nackte Wahrheit:
1.Wer immer Rücksicht nimmt, ohne an sich zu denken, wird ausgenutzt.
2.Nachgiebigkeit wird als Schwäche gedeutet und verleitet dazu, uns weiter auszunutzen.
3.Niemand hilft uns, wenn er nicht seinen Vorteil darin sieht.
(Aus "Die Kunst, ein Egoist zu sein" von Joseph Kirschner, Verlag Droemer Knaur, 1999)

