von Peter Ganther 
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 3. November 2025 
 
 Angst gehört zum Leben. Sie warnt vor Gefahren, hält uns in Bereitschaft und schützt uns. Problematisch wird sie, wenn sie lähmt, den Alltag einschränkt oder uns daran hindert, authentisch zu handeln. Die gute Nachricht: Angst ist kein unabänderliches Schicksal. Mit Selbstreflexion, gezielten Fragen und Übungen können Sie lernen, souverän mit ihr umzugehen.                                                                                     Erste Schritte zur Bewältigung Ihrer Angst                                                        Um Angst zu überwinden, hilft es, die Mechanismen zu verstehen und bewusst zu hinterfragen:                                                      1. Wovor habe ich wirklich Angst?                                                        Notieren Sie Ihre Ängste klar und konkret. Oft sind sie diffuse Vorstellungen ohne reale Basis.                                                      2. Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?                                                        Viele Ängste übertreiben die Realität. Eine ehrliche Abwägung reduziert die mentale Bedrohung.                                                      3. Will ich das Risiko eingehen oder nicht?                                                               Entscheiden Sie bewusst: Handlung statt passives Reagieren. Sie gestalten Ihre eigene Wirklichkeit.                                  Selbst tief verwurzelte Ängste, oft in der Kindheit geprägt, lassen sich verändern. Durch gezielte Reflexion und wiederholtes Üben wird der Umgang mit angstauslösenden Situationen leichter.                                                                                                                   Wie Angst entsteht                                                              Angst ist ein angeborenes, evolutionäres Signal:                                                                      Biologische Grundlagen: Herzrasen, Zittern, Anspannung, beschleunigte Atmung.                                                       Emotionale Reaktion: Unruhe, Beklommenheit, innere Anspannung.                                           Gedankenmuster: Grübeln über mögliche negative Ereignisse.                                           Verhaltensreaktionen: Vermeidung, Rückzug, Beruhigung durch äußere Mittel wie Alkohol oder Ablenkung.                                           Erwachsene Ängste entstehen häufig durch:                                           Traumatische Erlebnisse oder peinliche Situationen.                                           Überängstliche oder kritische Bezugspersonen.                                           Längere Phasen von Stress, Krankheit oder Erschöpfung.                                           Körperliche Faktoren wie Hormonungleichgewicht oder Vitaminmangel                                                                                 Die Angst vor Ablehnung                                                               Viele Ängste drehen sich um die Frage: „Was werden andere von mir denken?“                                  Diese Sorge blockiert Selbstsicherheit und authentisches Handeln. Sie basiert oft auf frühen Erfahrungen:                                  Kinder waren abhängig von Eltern und reagierten existenziell auf Kritik oder Ablehnung.                                  Erwachsene tragen diese Reaktionen noch unbewusst in sich – das innere Kind reagiert wie damals.                                  Negative Selbstgespräche verstärken diese Angst: Worte wie „Feigling“ oder „nicht gut genug“ halten die innere Unsicherheit am Leben.                                  Wichtiger Schritt: Selbstakzeptanz stärken. Wer sich selbst annimmt, lässt sich weniger von der Meinung anderer beeinflussen.                                                                                                                   Strategien, um Angst zu überwinden                                                               1. Bewusstmachen: Angst entsteht oft aus der eigenen Bewertung der Situation, nicht aus der Situation selbst.                                  2. Gedanken beobachten: Welche Sätze lösen die Angst aus? („Ich könnte das nicht ertragen.“)                                  3. Gedanken prüfen: Wie realistisch ist die Gefahr? Gibt es Lösungen, wenn das Schlimmste passiert?                                  4. Konfrontation mit der Situation: Schrittweise den angstauslösenden Situationen begegnen. Notieren Sie Ihre Gefühle und Erfahrungen.                                  5. Gefühle zulassen: Körperliche Symptome sind normal. Bleiben Sie in der Situation, bis die Angst nachlässt.                                  6. Entspannung üben: Methoden wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung helfen, das Nervensystem zu beruhigen.                                                                                                                      Die Rolle des Selbstbildes                                                        Wie wir uns selbst sehen, beeinflusst, wie wir Angst empfinden. Wer sich klein, unzulänglich oder minderwertig fühlt, erwartet, dass andere dies spiegeln. Veränderung beginnt daher immer bei der Selbstwahrnehmung:                                                      Akzeptieren Sie Ihre Stärken und Schwächen.                               Stärken Sie Ihr Selbstvertrauen durch positive Selbstgespräche.                               Lernen Sie, von der Meinung anderer unabhängiger zu werden.                                                              Psychologische, neurologische und soziale Hintergründe                               Psychologisch:                       Kognitive Dissonanz, Status-quo-Bias, Verlustaversion und Gewohnheitsbildung stabilisieren bestehende Ängste.                                          Neurologisch:                       Veränderungen erfordern neuronale Anpassung und überwinden von Belohnungsgewohnheiten.                                          Sozial/kulturell:                       Gruppenzugehörigkeit, normative Erwartungen und gesellschaftliche Strukturen verstärken Ängste und Widerstände.                                                                         Zusätzliche Information: Persönlichkeitsformen und Angst nach Fritz Riemann                                                               Riemann (1961) unterscheidet vier Persönlichkeitsstrukturen, die aus tief verwurzelten Ängsten entstehen:                                  1. Schizoide Persönlichkeit: Angst vor Nähe, sucht Distanz und Autonomie.                                  2. Depressive Persönlichkeit: Angst vor Verlust und Verlassenwerden, Bedürfnis nach Bindung.                                  3. Zwanghafte Persönlichkeit: Angst vor Wandel und Unsicherheit, Kontrolle und Ordnung als Schutz.                                  4. Hysterische Persönlichkeit: Angst vor Festlegung, sucht Freiheit und Abwechslung.                                  Ein gesundes Leben erfordert Balance zwischen Nähe und Distanz, Stabilität und Wandel.                                                                                                                   Fazit                                                        Angst ist ein Signal, das uns schützen soll – aber oft hemmt es unser Leben unnötig. Durch Selbstreflexion, gezielte Übungen und die Arbeit am eigenen Selbstbild lässt sich Angst abbauen. Schritt für Schritt gewinnen Sie innere Freiheit, Selbstvertrauen und Gelassenheit.                                                                                                                                     Wenn Sie Ihre Ängste überwinden und souverän handeln möchten, unterstütze ich Sie gern. Kontaktieren Sie mich für ein vertrauliches Erstgespräch:                                    peter.ganther@solvit-coaching.de                                                      Hinweis:                                    Zu diesem Thema finden Sie zusätzliche Informationen, Checklisten und Arbeitsblätter in meinem kostenlosen                                                   Downloadbereich.